Sonntag, 30. Dezember 2012

Windeltest: Orlys

Die Orlys wird vor allem in den südlichen Ländern angeboten, zum Beispiel in Spanien oder Frankreich (dort sind sie im Supermarkt erhältlich). Sie ist baugleich mit der Tena Slip Plus, die in Deutschland erhältlich ist. Sie ist nicht sehr saugstark und somit nur bei mittelschwerer Inkontinenz geeignet.

Foto von der Verpackung:




Größen

Die Orlys sind nur in zwei Größen zu erhalten
M (70 - 110 cm)
L (100 - 150 cm)








Saugleistung


Fehler:
Starke Nässe tritt durch die Folie aus. Wie bei anderen Tena Windelhosen, verklumpt auch bei den Orlys das Saugkissen.
Persönlicher Eindruck:
Die Orlys sitzen sehr bequem. Zu dem sind die Beinbündchen schön straff, liegen perfekt an und vermeiden somit das Auslaufen. Leider ist die Windel sehr Dünn und die Folie wird mit zunehmender Nässe undicht. Dafür tragen sie allerdings kaum auf.
Fazit:
Für den Urlaub im Süden sind die Orlys durch den leichten Bezug gut geeignet. Sie eignen sich ebenfalls gut in der Öffentlichkeit, da sie kaum auftragen. Wenn man zudem bei Zeiten wechselt dürfte sich das Problem mit dem Durchnässen nicht stellen. Sie sind somit für die Tagversorgung von Inkontinenz ebenfalls geeignet.


Verpackung & Preis

Paket mit je 18 Stück kostet ca. 12€ (Spanien, Mercadona).

Bezug

Normalerweise werden die Orlys in Supermärkten in Spanien u. Frankreich verkauft. In Spanien bietet die Supermarktkette Mercadona diese an.

 Features

Nässeindikator, elastisches Rückenbündchen, vier wieder lösbare Klebestreifen, Auslaufbarriere.

Nach 200 Millionen Windeln ist Schluss


Nach 200 Millionen Windeln ist Schluss

Was tun? Bei der Betriebsversammlung in der Vestarena erfuhren die 300 Ontex-Beschäftigten Details über den Sozialplan und die Transfergesellschaft. Jeder einzelne muss sich entscheiden, ob er Ende April 2013 einen Auflösungsvertrag unterschreibt oder in die Gesellschaft wechselt.Foto: Joachim Kleine-Büning

 Es war ein Vorgeschmack auf die Zeit nach der Schließung Ende April 2013. Leer gefegt war die Ontex-Produktionshalle am Montag. Alle neun derzeit betriebenen Maschinen standen still, keine einzige Windel verließ das Werk an der Blitzkuhlenstraße. 300 Mitarbeitern kamen stattdessen in der Vestarena in Hochlarmark zusammen, um sich bei einer Belegschaftsversammlung über den Sozialplan, die Transfergesellschaft und den Service der Agentur für Arbeit zu informieren.

So gut wie alle werden wohl die Arge in Anspruch nehmen müssen. Die Zahl derer, die bislang in feste Jobs gewechselt ist, lässt sich an zwei Händen abzählen. Und die Hoffnung auf große Vermittlungszahlen ist gering.

Schicht bestimmt Lebensrhythmus
Und nicht alle, die gegangen sind, haben offenbar ihr Glück gemacht. Volker Mainz (52) berichtet von einem Kollegen, der einen Tag vor Inkrafttreten der 50-Prozent-Abfindungsregelung bei Ontex gekündigt hat und dann kurz vor Ablauf der Probezeit bei seinem neuen Arbeitgeber schon wieder gehen musste. Es sind Geschichten wie diese, die der gebeutelten Ontex-Mannschaft zusätzlich zu schaffen machen. „Es ist noch gar nicht jedem bewusst, dass am 30. April die Lichter ausgehen. 20 Jahre lang hat der Schichtplan den Lebensrhythmus bestimmt“, sagt Betriebsrat Roland Meya. „Aber diesen Rhythmus wird’s bald nicht mehr geben.“

TRANSFERGESELLSCHAFT MIT „WEITBLICK“
Transfergesellschaft mit „Weitblick“
Bei der Gründung der Transfergesellschaft haben sich Betriebsrat und Gewerkschaft für eine Zusammenarbeit mit der Firma „Weitblick“ entschieden.

„Wir haben gute Erfahrungen mit Weitblick gemacht“, sagt Rainer Matz (IG Metall). Anders als bei der Arbeitsagentur, in der ein Jobvermittler 200 Kunden betreue, gebe es bei Weitblick ein Verhältnis von 1:40. 

Zu Beginn der Transfergesellschaft erfolgt ein „Profiling“: Ist- und Soll-Zustand sowie die erforderlichen Maßnahmen für jeden einzelnen Mitarbeiter werden festgelegt.

Und womöglich fällt er noch früher weg. Bis Ende April wird produziert – oder bis zu dem Zeitpunkt, an dem die vereinbarte Menge von 200 Millionen Windeln erreicht ist. So sieht es der Sozialplan vor. Zwei Millionen Windeln täglich, das war anvisiert. „Aber jetzt sieht es wohl so aus, dass wir schon Anfang bis Mitte März fertig sind“, sagt Michel Köching (45). In Spitzenzeiten, als auf Teufel komm’ raus auch sonn- und feiertags produziert wurde und sogar T-Shirts mit Rekordzahlen gedruckt wurden, gingen fünf Millionen Windeln täglich nach draußen.

Jeder Tag, an dem die Ontex-Crew früher die 200 Millionen erreicht hat, ist ein Tag bezahlte Freizeit. Das scheint nun Ziel zu sein. „Und man hat Zeit, sich mit der neuen Situation zu beschäftigen“, so Andreas Haack. Er hat die erste Bewerbung und ein Bewerbungsgespräch hinter sich und weiß wie die meisten anderen auch, dass es die Ontex-Mannschaft nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt haben wird.

Die meisten sind weit über 40, viele über 50. Mehr als 200 haben an den Produktionsmaschinen zwar spezialisiertes Wissen erlangt. Aber das nutzt woanders nichts. „Deshalb wird wohl auch die Mehrheit der Leute in die Transfergesellschaft gehen“ vermutet Haack. Deren Plus: die Weiterbildung, außerdem ein Jahr Sicherheit plus ein weiteres Jahr Arbeitslosengeld, falls auf dem Markt nichts geht. Das ist erst einmal die Perspektive. Die Alternative ist ein Auflösungsvertrag mit maximal siebenmonatiger Kündigungsfrist und – falls sich nichts tut – dann das Arbeitslosengeld.

Vor allem Zeit- und Leiharbeit
Wobei sich die Hoffnung, dass die Agentur für Arbeit bei der Jobvermittlung helfen könnte, in Grenzen hält. „Es ist wie immer im Leben. Wir müssen selbst mit dem Arsch hochkommen“, sagt Andreas Haack. Bernhard Bergen (45) hat sich informiert und gesehen, was auch IG-Metall-Bezirksvorsitzender Rainer Matz bestätigt: „Die meisten über die Agentur angebotenen Stellen sind bei Zeitarbeits- oder Leihfirmen.“ Keine freundliche Perspektive für Ontex-Männer, die vorher „Hartmänner“ waren und vor allem eines schätzten: einen festen, sicheren Arbeitsplatz.